Grundprinzipien der Therapie nach Dr. E. Wildegger-Lack

Die hohe Effizienz der Therapie entsteht durch die intensive Anwendung von Laut- und Schriftsprache in den gezielt eingesetzten Übungs- und Spielformaten.

Sprachanlässe schaffen

Durch das in der Therapie verwendete Übungs- und Spielmaterial sollen sich „natürliche“ Gesprächssituationen im Rahmen der Therapie ergeben. Z.B. muss beim Memoryspiel das Bild für den Spielverlauf nicht unbedingt benannt werden, dagegen gibt es einfach strukturierte Rollen- und Regelspiele, bei denen auf „natürliche“ Art und Weise sachlogisch gesprochen oder geschrieben werden muss. Solche und andere Sprach- und Schreibanlässe zu schaffen, ist eine Aufgabe in der Sprachtherapie.

Kindl. Interesse bzw. Interesse des Betroffenen berücksichtigen

Ist das Interesse eines Patienten erst einmal geweckt, hat der Sprachtherapeut die volle Aufmerksamkeit des Kindes, Jugendlichen bzw. Erwachsenen. Die Mitarbeit und intrinsische Motivation ist dadurch im Rahmen der Therapie viel besser gegeben. Übungs- und Spielformate orientieren sich am Interesse des Patienten.

Häusliches Übungsmaterial

Eine ein- bis zweimal wöchentlich stattfindende ambulante Therapie sollte durch häusliches Übungsmaterial und individuell abgestimmte Übungsformate für zu Hause unterstützt und damit bereichert werden. Die Effektivität der Therapie kann dadurch deutlich erhöht werden.

Mottowochen

Zusätzlich kann mit Hilfe hochfrequenter oder persönlich bedeutsamer Wörter des Alltags das sprachtherapeutische Therapiegeschehen außerhalb der Therapiesitzung sinnvoll unterstützt werden.

Weniger ist mehr

Jede Therapiesitzung hat vorrangig einen Themenschwerpunkt, dabei können natürlich auch weitere linguistische Domänen tangiert werden. Durch die Fokussierung der therapeutischen Inhalte können sie vom Kind, Jugendlichen oder Erwachsenen besser erkannt werden.

Dreidimensionalität

Dieses Prinzip ist besonders wichtig in der Therapie mit kleinen Kindern, den diese verstehen Sachverhalte besser an dreidimensionalen, also realen, „echten“ Gegenständen, als mit zweidimensionalem Bildmaterial.